Bambusarten, die Vielfalt der Bambuspflanzen: Eine Übersicht
Bambus ist eine faszinierende Pflanzengruppe innerhalb der Familie der Gräser (Poaceae), die über 1.400 Arten in 115 verschiedenen Gattungen umfasst. Diese bemerkenswerte Vielfalt ermöglicht es Bambus, in verschiedenen Klimazonen und Lebensräumen weltweit zu gedeihen, von den tropischen Regionen bis hin zu den gemäßigten Zonen.
Gattungen von Bambus
Die Gattungen von Bambus lassen sich grob in zwei Hauptgruppen unterteilen: verholzende Bambusse und krautige Bambusse.
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Verholzende Bambusse (Bambusoideae): Diese Gruppe umfasst die meisten der bekannten Bambusarten und zeichnet sich durch verholzte Halme aus, die sehr robust und widerstandsfähig sind.
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Phyllostachys: Diese Gattung umfasst etwa 50 Arten und ist besonders bekannt für ihre weitreichenden Rhizome, die schnell große Flächen besiedeln können. Beispiele sind Phyllostachys aurea (Goldener Bambus) und Phyllostachys nigra (Schwarzbambus).
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Bambusa: Mit über 150 Arten gehört diese Gattung zu den größten Bambusgattungen. Sie ist in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens beheimatet. Beispiele sind Bambusa vulgaris und Bambusa oldhamii.
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Dendrocalamus: Diese Gattung umfasst etwa 50 Arten und ist in den tropischen Regionen Asiens weit verbreitet. Beispiele sind Dendrocalamus giganteus und Dendrocalamus strictus.
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Krautige Bambusse (Olyroideae): Diese Gruppe umfasst Bambusarten, die weniger verholzte Halme haben und oft kleiner und zierlicher sind.
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Olyra: Diese Gattung umfasst etwa 25 Arten und ist hauptsächlich in den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas beheimatet. Beispiele sind Olyra latifolia und Olyra obliquifolia.
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Merkmale und Unterschiede
Die verschiedenen Bambusarten unterscheiden sich in mehreren Aspekten, darunter:
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Größe und Wuchshöhe: Bambusarten variieren stark in ihrer Höhe, von kleinen, krautigen Pflanzen mit wenigen Zentimetern Höhe bis zu riesigen Arten, die über 30 Meter hoch werden können.
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Rhizomtyp: Die Rhizome können entweder laufend (leptomorph) oder büschelig (pachymorph) sein, was Einfluss auf die Ausbreitungsstrategie der Pflanzen hat.
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Klimatische Anpassung: Während einige Bambusarten in tropischen Klimazonen gedeihen, sind andere an gemäßigte oder sogar kühle Klimazonen angepasst.
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Verwendung: Die verschiedenen Arten und Gattungen von Bambus haben unterschiedliche Anwendungen. Verholzende Bambusse werden häufig im Bauwesen, für Möbel und zur Herstellung von Papier verwendet, während krautige Bambusse eher dekorative oder spezielle ökologische Funktionen haben.
Anzahl der Arten pro Gattung
Hier sind einige der wichtigsten Bambusgattungen und die ungefähre Anzahl der Arten, die sie umfassen:
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Phyllostachys: ca. 50 Arten
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Bambusa: ca. 150 Arten
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Dendrocalamus: ca. 50 Arten
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Fargesia: ca. 90 Arten
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Chusquea: ca. 200 Arten
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Olyra: ca. 25 Arten
Fazit
Die enorme Vielfalt an Bambusarten und -gattungen zeigt die beeindruckende Anpassungsfähigkeit dieser Pflanzen. Von den tropischen Regenwäldern bis zu den gemäßigten Zonen, von kleinen Zierpflanzen bis hin zu gigantischen Holzressourcen – Bambus erfüllt zahlreiche ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Funktionen und bleibt ein faszinierendes Studienobjekt für Wissenschaftler und Gärtner gleichermaßen.